Farin Urlaub

Endlich (wieder) Urlaub!

Endlich (wieder) Urlaub!

Manche nennen es Musik, doch für die meisten ist es Krach“, tönt’s im Intro. Das bedeutet damals wie heute: Der Sänger und Gitarrist der Besten Band der Welt versucht gar nicht erst, seine musikalische Herkunft zu leugnen und das ist damals wie heute etwas Gutes.

Nur am Rande sei bemerkt, dass FARIN URLAUB den Großteil des Krachs selbst eingespielt hat. Einzig die Bläser und Streicher hat er sich ins Studio geholt und wer glaubt, „Endlich Urlaub!“ käme lediglich als nostalgisches Hörerlebnis für den graumelierten Fan erster Stunde ums Eck, hat sich gewaltig in tiefliegende Gewebsschichten geschnitten.

In „OK“ wird dem geneigten Hörer floskelfrei die Fresse poliert – mit scharf gezackten Gitarrenriffs und dem roten Saft eines frisch zerfetzten Herzens. „Glücklich“, „Phänomenal egal“ und „Sumisu“ schreien ungebrochen „IchIchIch“, wenn die Frage nach Singleauskopplungen im Raum steht.

Nur für jene, die unheilvollen Zeiten gern mit Vogelstrauß-Ignoranz oder gar sanfter Zerstreuung begegnen wollen, wird’s hier gewohnt schwierig – auch wenn’s an musikalischer Vielgestaltigkeit nicht mangelt. Unbequem kann man, wer hätte das gedacht, auch zu Surf-Sounds werden; wenn’s sein muss, geht’s sogar rein instrumental. Auf „… und die Gitarre war noch warm“ wabert’s einem nämlich zu High Noon in bester Morricone-Manier apokalyptisch entgegen.

Nebenbei gibt es nützliche Tipps für alle, die sich nach einer einstweiligen Verfügung ihrer Ex-Frau sehnen, und falls man einem Staat, der auf dem rechten Auge zuverlässig blind geblieben ist, ein Dankeslied anstimmen wollte, würde man auf „Endlich Urlaub!“ ebenfalls fündig.

Am 17.10.2025 kann man sich davon überzeugen, dass Erdöl der Welt nicht nur Unbill beschert: 12inch-Vinyl (180 Gramm, inkl. Downloadcode) brauchen wir nach wie vor, soviel ist sicher, alle dringend. Ab sofort überall vorbestellbar, zum Beispiel hier.